Montag, 20. März 2017

Berlinleben 025

Verbindung aus Liebe

Ist es Liebe oder ist es halt einfach da und keinen weiteren Gedanken wert, weil es dazu gehört und was, wenn nicht gerade das, was zu uns gehört, sollten wir lieben?

Mit der BVG hat jeder, der in Berlin ist, mal irgendwann zu tun, manche fluchen, viele schmunzeln, einige lächeln selig. Die Berliner Verkehrsbetriebe selbst werben mit dem Spruch “weil wir dich lieben…”, was auch hart von ihr geprüfte Berliner noch lächeln lässt, wenn sie das Fluchen für einen Moment beenden, weil es ohnehin nichts ändert.

Mal kommt die Bahn zu spät, dann fährt sie zu früh, nie pünktlich, ist so ein typischer Spruch genervter Fahrgäste, die mal wieder einen Anschluss verpassten - als könnte sich keiner darauf einstellen entweder zu früh oder zu spät zu kommen, um pünktlich da zu sein, wenn es denn so wäre. Nach meiner bescheidenen Erfahrung auf wenigen Hauptstrecken allerdings, kam sie nahezu immer pünktlich und war häufiger ich derjenige, der sie weil zu spät verpasste, zumindest nach ihren Uhren, die manchmal anders als meine gingen, als ich noch Uhren trug, was in Berlin völlig überflüssig eigentlich ist, wo es immer bis mindestens 17h Frühstück gibt.

Ein tiefes Gefühl der Liebe habe ich noch nicht wirklich empfunden, dachte ich, als ich die Werbung zum ersten mal las. Wenn einer über eine Werbung nachdenkt, am Ende sogar einer wie ich noch darüber schreibt, dann ist sie gut und wird Teil des kollektiven Gedächtnisses, funktioniert also, wie sie soll. Erleichterung manchmal, wenn sie kam,  Freude über einen Sitzplatz nach einem langen Arbeitstag, eine gewisse Sympathie zu dem vertrauten noch, vielleicht gelegentlich Spaß mit anderen Fahrgästen oder sogar zärtliche Momente mit meinen Liebsten oder bei der ersten Begrüßung eines Blind-Date an der U-Bahn Station, sehnsüchtige Erinnerungen werden wach, auch Fluchen, wenn das W-Lan wieder nicht geht, genervte Erschöpfung auch in zu vollen Bahnen oder Bussen immer wieder, Ekel vor dem neuen Neongelb auch - eine ganze Bandbreite von Gefühlen bringe ich mit der BVG in Verbindung - aber Liebe, auf Liebe käme ich nie zu Bahn, Bus oder Straßenbahn.

Die sind halt da und gehören dazu, wie die Berliner Luft, manchmal zu laut, dann nerven sie, aber eben nötig, darum gut so. Wenn sie mal wieder die Preise erhöhen, regen sich alle Berliner auf, es gibt Demos aber kein Vergleich zu den 60ern oder 70ern, als es noch Lieder darüber gab, aber dazu später, und dann geht es weiter wie immer. Warum Preise erhöht werden, wenn eine Anstalt des öffentlichen Rechts Millionengewinne einfährt, wäre wohl der Frage wert, ist aber gerade nicht mein Thema.

Als ich nach Berlin zog, fuhr ich ein zu großes Auto und fühlte mich toll damit. Nun habe ich seit vielen Jahren keines mehr und bin glücklich ohne. In Berlin brauchst du kein Auto. Die BVG fährt dich überall hin, ansonsten habe ich James, mein Fahrrad, das auch ein vielseitiger Lastesel ist, so seinem Herren ähnelt und diesen noch fitt hält. Wer vom Land kommt, kann sich das nicht vorstellen, aber ich kann alle meine Einkäufe bequem zu Fuß erledigen und wenn ich irgendwo hin muss, verrät mir mein Telefon die beste Verbindung, auch wenn du in Berlin mit seinen vielen Dörfern immer sehr aufpassen musst, weil es manche Straßen in fast jedem Dorf gibt und so schickte mich Google auch schon mit der BVG in völlig abseitige Regionen, was allerding in den meisten Fällen daran lag, weil die S-Bahn, auf die ich als Ringbahn von meinem Platz schnellen Zugriff habe, mal wieder nicht fuhr - aber die gehört ja auch zur Bahn seit kurz nach der Wiedervereinigung, was beiden selten gut tat, außer zur Schuldverlagerung.

Auf den wichtigsten Linien fährt in Berlin immer was, nicht wie in der Provinz, wie etwa Heidelberg, wo ich studierte, dass nach Mitternacht die Bürgersteige hochklappt und den Nahverkehr ins Depot stellt. Hier geht immer was und wenn es schlimmstenfalls ein Nachtbus ist, zu dem du vielleicht mal einige Minuten länger läufst und einen Moment warten musst, der sich aber doch immer wieder mit lustigen Gestalten füllt, was ein eigener Essay wäre, allein über ihr Sein dort und ihre Erscheinung nachzudenken.

Manche müssen, andere wollen irgendwohin, alle ertragen es meist relativ gelassen, es zu nehmen, wie es ist. Die Trennung von S-Bahn und BVG hat den großen Vorteil, dass alles immer vom einen auf den anderen, für den jeder selbst natürlich nichts kann, geschoben wird und sich nichts ändern muss, auch wenn es nicht läuft, weil ja keiner was für die Fehler des anderen kann - was dann in Durchsagen auch die Busfahrer kund tun oder die S-Bahn am Gleis bekannt gibt zur wechselseitigen Beschuldigung und ohne sich entschuldigen zu müssen. Diese Einrichtung ist so typisch Berlin, dass die Wiedervereinigung von BVG und S-Bahn so ökonomisch sinnvoll sie wäre, für das Empfinden aller Beteiligten bald zur Katastrophe würde, denn wer wäre dann Schuld?

Gelassenheit kann gut gelernt werden im öffentlichen Nahverkehr und dazu gibt die Beobachtung der Beteiligten einen tiefen Einblick in das Wesen der Menschen hier, sein sie nun Berliner, Gäste oder Touristen oder irgendwas dazwischen. Hatte lange eine Monatskarte, die mich jeden Tag vom Senefelder Platz mit der U2 bis zum Zoo fahren ließ und mit der ich manchmal auch Umwege noch nahm, die Stadt zu erkunden. Die langen Strecken auf denen die U-Bahn eine Hochbahn ist in ihrem wunderbar dunkelgrünen Metallgerüst, aus denen manchmal noch die älteren orangenen U-Bahnen auftauchen, bevor sie wieder unter der Erde verschwinden, wie es ihr Name ja nahelegt.

Bus fahre ich relativ ungern, auch wenn wir diese schicken Doppelstockbusse haben, die oben eine nette Aussicht bieten können, sofern sich Plätze finden. Ansonsten schwanken und schaukeln sie gerne wie die auch Fähren der BVG bei Seegang, was mein Magen lieber vermeidet, wenn andere Strecken zum Ziel führen. Straßenbahnen schwanken zwar auch ein wenig, wie die U-Bahnen, wenn sie sich in die Kurven legen und quietschen dann in einer Lautstärke, die jedem Neuling große Angst machen muss - aber dies genieße ich völlig gelassen, kann auch gegen Fahrtrichtung lesen und weiß daher, was Schienen hat, ist gut für mich, jenseits des beschienten Bereichs, braucht es sehr lohnende Ziele, mich aus der Stadt zu locken und da finden sich immer weniger.

Wer die Umgebung von Berlin mit ihren zauberhaften Seen, Schlössern und mehr erkunden will, ist gut mit dem Rad unterwegs, die auf den meisten Bahnstrecken transportiert werden können, wenn die ganze Strecke zu weit erscheint. Hier könnte auch mal ein Wagen wohl nett sein, dachte ich schon, wenn mich etwa ein Schauer doch noch erwischte. Gemessen aber an den Tagen, an denen er mir lästig wäre, weil ich in überbelegter Umgebung zu lange nach einem Parkplatz suchen müsste, der ich ohnehin die meiste Zeit in der Stadt zubringe, wird dies nett für Ausflüge so klein, dass ich es lieber genieße die Museumsinsel auch in einer halben Stunde zu Fuß erreichen zu können, ohne über Parkplätze nachdenken zu müssen.

Die BVG macht den Gedanken an einen Parkplatz schlicht überflüssig, die Frage des Alkoholpegels ist nur insofern relevant, als sie entscheidet ob der Mageninhalt in mir bleibt oder ich ihn besser vor Fahrtantritt wieder loswerde, es gefährdet keine Fahrerlaubnis, betrunken im öffentlichen Nahverkehr mitzufahren, unterhält nur gelegentlich die anderen Fahrgäste noch, die meist viel Verständnis zeigen oder sich in ähnlichen Zuständen befinden. Komme mit den öffentlichen Verkehrsmitteln mit einer höheren Sicherheit pünktlich als mit dem privaten PKW und die wenigen Ausnahmen bestätigen die Regel nur - erstaunlicherweise hat auch jeder Gastgeber und die meisten Arbeitgeber mehr Verständnis für Verzögerungen bei der BVG, die eben höhere Gewalt sind, als einen genauso unvorhersehbaren Stau oder Unfall mit dem privaten PKW, auch wenn es im Verhältnis ihres Vorkommens genau umgekehrt sein müsste.

Als Innenstadtbewohner sage ich, dank der BVG braucht hier keiner mehr einen privaten PKW, Car-Sharing genügte und alles andere ist Luxus, der mehr belästigt als angenehm ist - wer schon einmal stundenlang auf der Suche nach dem letzten Parkplatz hier um die Blocks kreiste, wird dies gut verstehen können. Verbieten wäre nur noch alberner und wenn sich ein Teil der Menschen eben noch mit solchem Unsinn quälen will, soll sie es tun, wer meint die Menschheit nur mit Verboten retten zu können, wird selten ein glücklicher Mensch. Dies auch wenn die neue Parkraumbewirtschaftung in meinem Wohnbereich den Bezirk um viele Verbote und Gelder reicher machte und sich so scheinbar zumindest rechnet. Aber hier geht es ja um den öffentlichen Nahverkehr und seinen Berliner Veranstalter die BVG mehr als die Probleme der Autofahrer, die mich nicht mehr interessieren.

Vor der Bildung der Einheitsgemeinde Groß-Berlin gab es auf dem heutigen Stadtgebiet verschiedene voneinander unabhängige Unternehmen, die öffentlichen Personennahverkehr anboten. Seit 1868 etwa gab es die Allgemeine Berliner Omnibus-Actien-Gesellschaft (ABOAG), auch die 1897 entstandene Gesellschaft für elektrische Hoch- und Untergrundbahnen in Berlin war privat organisiert. Daneben gab es noch einige Straßenbahn und Omnibusunternehmen. Es gab jedoch für ganz Berlin weder abgestimmte Fahrpreise noch Fahrpläne, was zu relativ unhaltbaren Zuständen im über 800km² großen Stadtgebiet bald führte.

Als der spätere Bürgermeister Ernst Reuter 1926 das Dezernat für Verkehr und Versorgung im Senat übernahm, setzte er sich für die Beendigung dieser Missstände ein und am 9. März 1927 wurde der erste Vertrag der Interessengemeinschaft geschlossen, der auch einen Einheitstarif von 20 Pfennig für die 3 Verkehrsmittel Hochbahn, Omnibus und Straßenbahn. Heute zahlen wir mehr als das zehnfache und haben darum nicht mehr Platz und nur eine unwesentlich höhere Geschwindigkeit, aber wer wollte schon klagen? Dabei durfte noch einmal umgestiegen werden, was heute weniger beschränkt zumindest ist, soweit ich weiß. Zunächst arbeiteten alle Unternehmen noch selbständig weiter, waren nur unter dem Einheitstarif verbunden. Bald stellte sich jedoch heraus, dass dies ökonomischer Unsinn war. Die private Hochbahn etwa hatte die höchsten Investitionskosten, zahlte am meisten Steuern auf ihr Kapital und hatte dabei eine nur sehr geringe Beteiligung am Umsatz, was sich ergo nicht rechnen konnte. Um diese Probleme unter einem Dach zu beheben, wurde am 10. Dezember 1928 die Berliner Verkehrs-Aktien-Gesellschaft (BVAG) mit 400 Millionen Reichsmark Kapital gegründet.

Die Gesellschaft nahm dann am 1. Januar 1929 den Betrieb auf. Schon wenige Jahre später gehörte der Streik bei den Berliner Verkehrsbetrieben vom November 1932 zu den wichtigsten Arbeitskämpfen, die das Ende der Weimarer Republik noch beschleunigten. Dabei wurde der Betrieb für einen Tag völlig lahm gelegt und dies vor allem gesteuert durch die von der DKP gesteuerte Gewerkschaft, die sich auf Wunsch des Totengräbers der Weimarer Republik Ernst Thälmann hin, mit der Nazi-Gewerkschaft verbündete. Die DKP sah sich damals eher im Kampf mit der SPD, die sie als Sozialfaschisten bezeichneten, als mit der NSDAP, die sie als Bündnispartner gegen die verhasste Weimarer Demokratie fälschlich sahen. Dies hat die DDR viele Jahre vergessen lassen und Thälmann zu einem Opfer der Nazis stilisiert, deren Machtübernahme er mit seiner Politik noch begünstigte.

So sollte dringend eine Niederreißung der Denkmäler für diesen Verbrecher erfolgen, der entscheidend am Untergang der Weimarer Republik beteiligt war. Dass dieser zwielichtige Typ aus dem Hamburger Arbeitermilieu dann wie viele andere auch von den Nazis umgebracht wurde, weil Moskau kein Interesse an dem Großmaul mehr hatte, ist eine andere Geschichte, aber nicht jedes Opfer von späteren Verbrechern, wird darum zum Held, wenn er aktiv zu denen gehörte, die eine Machtübernahme der NSDAP ermöglichten durch die weitere Polarisierung, kann im Fall Thälmann nur festgestellt werden, er bekam, was er gesät hat, was das nationalsozialistische Unrecht nicht rechtfertigt, nur die Verantwortlichkeit für die Entstehung und Polarisierung bei den Extremisten an den Rändern deutlich aufzeigt, von denen Thälmann einer war. Darum heißt diesem Verbrecher und Hetzer Thälmann zu  gedenken, der eben den Streik bei den Verkehrsbetrieben aus rein politischen Gründen instrumentalisierte und damit auch bewusst Menschenleben riskierte, diese Taten, die zum Ende der Weimarer Republik mit führten, relativieren, wogegen sich jede heutige Demokratie ausdrücklich wehren muss.

Das Bild der DDR von Thälmann war eine ideologische Lüge mit der Kinder als Thälmann Pioniere missbraucht wurden. Es gibt keinen Grund, solche Lügen aufrecht zu erhalten. Im Gegenteil, müssen wir die Verbrecher benennen, wo sie sich zeigen und es ist darum auch wichtig die sogenannte Linke weiter als SED-Nachfolgeorganisation zu bezeichnen, weil wer das Erbe der Verbrecher antritt, auch mit ihrem Namen leben muss, was gerade in Kulturkreisen zu sagen, derzeit völlig verpönt ist, weil sie sich von der Linken in Berlin Gelder und mehr erhoffen. Zumindest spielte die Berliner BVG bei dieser Gelegenheit eine wichtige Rolle in der Politik des Reichs, bei der sich die Reichsregierung dann doch mit Gewalt durchsetzte, weil die Forderungen illegal und ein politischer Missbrauch gewerkschaftlicher Macht waren. Den Kämpfen dabei fielen mehrere Menschen zum Opfer, auch dank Thälmanns rücksichtsloser Propaganda.

Am 1. Januar 1938 wurden die Berliner Verkehrsbetriebe ein Eigenbetrieb der Stadt Berlin unter dem Namen Berliner Verkehrs-Betriebe (BVG). Nach der Teilung gründete sich im Osten ein eigener BVG Betrieb, der als VEB Kombinat Berliner Verkerhsbetriebe (BVB) firmierte. Ob allein dieser Name heute mehr Fans brächte, kann dahinstehen, da BVG West und BVB Ost 1992 zur BVG fusionierte, die 1994 zu einer Anstalt des öffentlichen Rechts wurde. Im ganzen Land war die BVG zuvor schon durch ein Lied der Band Ton Steine Scherben bekannt geworden. Auf ihrer LP Keine Macht für Niemand dichtete Rio Reiser in dem Song Mensch Meier den Refrain Ne, ne, ne eher brennt die BVG, um damit zum Schwarzfahren aus Protest gegen eine Fahrpreiserhöhung aufzufordern. Heute ist die ehemalige Managerin der Band Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages und wird wohl eher die Fahrbereitschaft des Bundestages als die BVG nutzen. Bekannt wurde auch das Werbevideo der BVG, bei dem Kazim Akboga seinen Song Is mir egal als Fahrkartenkontrolleur in einer U-Bahn aufführte und der Song sich mit bis zu 10 Millionen Aufrufen viral rasend schnell verbreitete.

Wie viele Unternehmen ist auch die BVG nur noch Mieterin im eigenen Hauptquartier, dass sich seit 2008 in der Nähe des Bahnhofs Jannowitzbrücke befindet. Die BVG gibt ihr Einzugsgebiet mit fast 1000km² an, 200km² mehr also als Berlin, in dem nach ihren Angaben rund 3,4 Millionen Menschen lebten, womit die BVG es schafft die tatsächliche Einwohnerzahl von Berlin, die über 3,52 Millionen beträgt in ihrer Zielsetzung locker zu reduzieren und dennoch seit letztem Jahr Gewinne schreibt, was für einen Betrieb ihrer Art fast ins Märchenreich gehört und also gut zu den irrealen Zahlen passt.

Tatsächlich aber hat die BVG täglich zehn U-Bahn Linien im Betrieb, sowie 22 Straßenbahnlinien, von denen wiederum allein 9 im 24h-Betrieb laufen und auch Nachts mindestens alle halbe Stunde kommen. Nicht so sehr interessieren mich meist die Omnibusse, von denen täglich 152 Buslinien verkehren, zu denen noch 45 Nachtbuslinien kommen. Seit 2015 fahren zwischen Berlin Südkreuz und Bahnhof Zoo auch E-Busse im  Testbetrieb. Warum der abgehängte und überflüssige Zoo und das abgelegene Südkreuz dafür gewählt wurden, statt bedeutende städtische Strecken von Abgasen frei zu halten, lässt sich mit keiner vernünftigen Logik nachvollziehen und darf darum auch laut kritisiert werden. Außerdem hat die BVG noch sechs Fähren über Subunternehmen in Betrieb.

Es könnte dies Unternehmen, das 2015 den Gewinn von 2014 noch mal mehr als verdoppelte also ziemlich zufrieden sein, sehen wir von dem grässlichen Signalgelb ab, was aber vielleicht denjenigen, die nicht mehr Lust zu leben haben, die Lust nimmt sich vor einen so grässlichen Zug zu werfen. Eine andere Erklärung warum die BVG immer mehr von diesem hässlichen Gelb sich abschreckend dominieren lässt, kann ich nicht erkennen und frage mich eher, ob mehr Schönheit und Harmonie in den Farben in der Stadt nicht eher davon abhielte, habe aber, zugegeben, keine Ahnung, warum BVG und S-Bahn dies gräßliche gelb immer weiter verbreiten und in den Innenräumen geschmackloses Plastik statt stilvollem Holz verwenden.

Vielleicht sollte künftig überlegt werden, ob ein städtischer Betrieb, der 18 Millionen Gewinn erwirtschaftet, diesen nicht an die Bürger direkt zurückgeben müsste, statt weiter über ständige Preiserhöhungen diese zu erzürnen. Mehr Schönheit und Individualität in den Wagen hielte auch mehr Menschen von Zerstörungen ab. Vielfahrer könnten Patenschaften für ihre Waggons übernehmen und ähnliches mehr, bräuchte es dort dringender, um dem Werbespruch - weil wir dich lieben - endlich auch Inhalte und Identität folgen zu lassen. Berlin braucht die BVG und die BVG braucht die Berliner. Sie kann ein bloßer Verkehrsbetrieb bleiben, um von A nach B im dicken B zu kommen oder sie wird wirklich zu einer Marke, die sich nicht nur auf kurze Hits beschränkt.
jens tuengerthal 20.3.2017

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