Dienstag, 4. Oktober 2016

Volkswirr

WIR sind das Volk skandierten sie 1989
Deutsche Fahnen schwenkend etwas
Peinlich aber doch willkommen auf dem
Weg in die Freiheit heute tun sie es wieder

Einst der Aufbruch gegen die Diktatur des
Spießigen Proletariats der SED als einer
Zu Rechtsstaat und Freiheit heute umgekehrt
Die Abkehr vom Rechtsstaat und seinen Werten

Mit dem WIR der Pegiden identifiziert sich kaum einer
Als der rechstradikale braune Sumpf der zu laut wurde
Auf dieser Welle schwimmt auch noch kurz der AfD
Beim Aufbruch 89 waren es auch zunächst wenige

Die breite Mehrheit war noch angepasst ans System
Solidarität mit China im Jahr 1989 galt als gefährlich
Eltern forderten Kinder auf lieber zu schweigen noch
Hinterher waren plötzlich alle dagegen gewesen

Dies WIR war 1989 so verlogen wie es das heute ist
Was Goethe den Deutschen einst riet sich lieber freier
Zu Menschen zu bilden als je zur Nation gilt noch
Es mangelt am humanistischen Geist aller Orten

Der Proletenstaat DDR brachte keine bürgerliche
Geistige Elite hervor im Gegenteil tat alles diese
Zu diskriminieren statt nachhaltig zu fördern was
Herz und Kopf einer Gesellschaft immer ist

Sie spielten damit und manchen verblendeten
Intellektuellen galt der Sozialismus lange als
Schick als Gegenbild zum Faschismus der auch
In der Macht des Kapitals gesehen wurde

Daneben gab es im Osten die Verlierer Generation
Die immer mehr Grund zum Jammern fand als je
Zu gestalten was sie sich träumten in der Welt
Mehr Angst haben was kommt als Mut zu tun

Das WIR von 1989 war eher eine bürgerliche Elite
In der Nähe der Kirche beheimatet fern dem Staat
In seiner totalitär engstirnigen Spießigkeit die eher
Jedem peinlich wäre vernünftig kritisch betrachtet

Dennoch schafften es die Nachfolger der SED
Nach der Rettung des enormen Parteikapitals
Sich lange als Vertreter der Verlierer zu gerieren
Die ihre Unfähigkeit erst dazu gemacht hatte

Als linke Opposition galten sie lange als die
Anlaufstation für Wutwähler waren auch dem
Namen zum Trotz nie links sondern immer nur
Eine DDR-reaktionäre Partei ohne Perspektive

Mit ihren ersten Regierungsübernahmen dann
Schrumpfte der Bonus der Revolutionäre den
Der Proletenpartei nur Naivlinge abnahmen wie
Die prominente Rolle totalitären Lafontaines zeigte

Gerade die Toleranz gegenüber den SED-Nachfolgern
Senkte die Hemmschwelle auch gegenüber der AfD
Sind sich doch die Extremisten näher als diese je
Der Mitte die unter ihnen verschwindet im Lärm

Es bräuchte keine antifaschistischen Kämpfer
So wenig wie es rechte Schläger braucht oder
Pegida Zuspruch der Polizei haben dürfte je
Die Demokratie braucht eine ruhige starke Mitte

Wer sich von ihr entfernt und polarisiert wird
Zum Problem für den inneren Frieden immer
Dagegen ist  entschieden vorzugehen nun
Um Frieden und Demokratie zu wahren

Kein Dialog mit den Feinden der Freiheit
Aber Bildung und Aufmerksamkeit als ein
Angebot für die Zukunft im Rechtsstaat
Wie wehrhafter Widerstand gegen Feinde

Wir alle sind das Volk wer dies missbraucht
Für Ausgrenzung und Polarisierung ist also
Ein Feind wie ein Idiot und genau so auch
Künftig vom Staat her zu behandeln
jens tuengerthal 4.10.2016

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