Montag, 19. September 2016

Liebosophie

Taugt ein Gefühl für logische Gedanken
Kann die Liebe eine Philosophie haben
Lieben wir ganz wenn wir dabei noch
Dem Verstand folgen statt es zu tun

Im Prinzip ist die Liebe eine Naturgewalt
Sie ereilt uns unverhofft und ungefragt
Doch hängt sie an vielen Faktoren noch
Die uns immer wieder vernünftig sein lassen

Warum die Vernunft weniger natürlich
Sein soll als das Gefühl ist nicht klar
Dennoch gehen wir von einer Dialektik
Beider nach der Natur immer noch aus

Noch schwieriger wird es wenn wir mit
Dem Gefühl allein die Beziehung zu einem
Anderen Menschen noch bestimmen wollen
Wie oft erleiden wir dann traurigen Schiffbruch

Sich dabei wie vorher vernünftig zu überlegen
Liegt also nahe auch wenn wir es gern leugnen
Komponenten der Kompatibilität werden ganz
Automatisch von uns vorab schon geprüft

Die Abläufe mit denen wir dies prüfen
Entsprechen unserer Natur immer sonst
Fühlen wir uns nicht wohl damit was eine
Vernünftige Einrichtung der Natur wohl ist

Wenn es vernünftig und unserer Natur nach
Passt sollten wir auf andere Komponenten
Dabei weniger Wert legen scheint es doch
Bestimmt meist der unklare Begriff Liebe alles

Wir sprechen von großer Liebe oder auch der
Verlorenen Liebe in der wir uns täuschten weil
Sich unsere Erwartungen nicht erfüllten dabei
Wissen wir Erwartungen sind der Tod der Liebe

Dies weil kein anderer eigene Erwartungen länger
Als einen verblendeten Moment lang erfüllen kann
Jede Liebe dann mit Enttäuschung logisch endet
Wer liebt den anderen haben will wie er ist

Warum trauen wir einem unklaren Gefühl dabei
Mehr als aller Logik oder auch der Natur die wir
Um der Idee der Liebe willen gern verleugnen
Ist dies Verhalten noch irgend natürlich

Häufiger an der Liebe gescheitert in Beziehungen
Frage ich mich woran das liegen kann und worauf
Es dabei entscheidend ankommt um glücklich noch
Miteinander zu sein was logisch dagegen spricht

Meist finden sich dann nur Kleinigkeiten die Liebe
Immer überwände wäre sie da weil diese eben
Ihrem Wesen nach blind macht und den Verstand
Trübt den Horizont auf die Geliebten verengt

Lieben wir dann noch wenn wir uns plötzlich
Wieder klarsichtig vom anderen abwenden
Weil alles inkompatibel uns scheint oder ist
Was dann abläuft nur eine Art Schutzreflex

Es scheint natürlich sich vor Verletzungen
Durch einen anderen schützen zu wollen
Dennoch führt dies natürliche Verhalten zum
Gegenteil dessen was das Gefühl noch will

Wo eine Liebe sich als nicht lebbar erweist
Sollten beide sich das eingestehen um sich
In guter Erinnerung freundlich zu trennen
Doch bleibt dies meist bloße Theorie nur

Noch viel seltener als in der Liebe gelingt uns
Am Ende einer solchen die Gleichzeitigkeit
Des Gefühls und so handelt mindestens einer
Selten vernünftig mit entsprechenden Folgen

Genau zu sagen was diese Liebe eigentlich ist
Fällt logisch schwer weil es immer eine Summe
Von Gründen ist und noch mehr die das Gefühl
In uns auslösen ohne zu wissen was entscheidet

Die Liebe ist also scheinbar in allem eher sehr
Unübersichtlich und unserer Natur fällt es schwer
Das Verhalten entsprechend anzupassen warum
Es zum Ende häufig kommt mit Verletzungen

Was würde eine Philosophie der Liebe helfen
Machte sie uns vernünftiger dabei oder würde
Sie uns am Ende rational handeln lassen was
Zugegeben noch unwahrscheinlicher klingt

Eine Freundin hat mich aus wie ich es heute
Sehe ganz vernünftigen Gründen verlassen
Wir passten nie zusammen waren nicht glücklich
Doch konnte ich diese Vernunft nie würdigen

Mit anderen habe ich ewig gerungen weil wir
Statt uns dem verletzten Gefühl liebevoll nun
Zu widmen einander nur verletzen wollten
Als ob es am Ende etwas zu gewinnen gäbe

Mehr Gelassenheit wäre also zu wünschen
Doch kann es diese geben oder wäre so jede
Leidenschaft verloren die Liebe ja ausmacht
Müssen wir logisch liebend immer leiden

Dabei wird vermutlich unmöglich sein jedoch
Könnte es helfen sich weniger auf das Gefühl
Allein zu verlassen wenn es Probleme gibt
Als auch logisch nachzudenken was wir wollen

Was macht uns glücklich wenn wir darüber
In Ruhe nachdenken und was tun wir damit
Dieser Zustand eintritt und anhält sich zu fragen
Dürfte weiterführen als alle Gefühlssicherheit

Natürlich erscheint es uns ganz vernünftig
Den anderen schrecklich zu finden der uns
Verlässt doch fragten sich beide mehr was
Sie wollen und glücklich macht wären sie es

So kann das Verlassen sein in seiner Einsamkeit
Der beste Weg zum Glück sein weil es uns den
Vernünftigsten Weg dazu ernüchtert zeigen kann
Dieser Perspektivwechsel wird neue Wege öffnen

Sich also weniger mit dem warum nicht beschäftigen
Als mit dem was will ich und was macht mich glücklich
Könnte der taugliche und auch vernünftige Schlüssel
Zum geteilten Glück auf Dauer für uns noch sein

So gesehen scheint es mir ganz natürlich auch
Über die Liebe nachzudenken wie eine Philosophie
Der Liebe nach Epikur zu leben weil es den Weg zum
Glück leichter macht als alles bisher probierte
jens tuengerthal 19.9.2016

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen