Donnerstag, 22. September 2016

Liebosophie 003

Solange die Liebe glücklich ist
Brauchts nie philosophischen Mist
Scheint es um sie zu genießen
Anders wird es in den Krisen

Nie sind Menschen so grob wie
Wenn sie meinen es verletzt sie
Dann ist auch jedes Mittel recht den
Andren zu verletzen und erniedrigen

Auch diese Dialektik scheint noch
In unserer Natur zu liegen doch
Können wir sie zumindest versuchen
Zu überwinden statt zu verfluchen

Wer vorher an das Ende auch denkt
Verhält sich dabei weniger gelenkt
Bleibt Herr der gefühlvollen Sinne
Statt zu bereuen die vorher Minne

Das größte was Philosophie kann schenken
Ist das Bewusstsein in Freiheit es zu lenken
Gelassenheit auch in den sicher irgendwann
Krisen zu behalten was wertvoller sein kann

Liebe kommt und Liebe geht wie wir wissen
Dennoch belastet was war unser Gewissen
Dabei mit sich im reinen zu sein hilft mehr
Auf Dauer denn jede Trennung ist schwer

Verliebt an die mögliche Trennung denken
Ist wie sich Särge zum Geburtstag schenken
All unsre Natur will das Glück für immer halten
Doch hält länger dieses wo wir vorsichtig walten

Es ist natürlich der Leidenschaft zu folgen wenn
Sie uns ergreift das tun wir von allein halten denn
Können wird sie im ersten Sturm nur wo wir auch
Erfahren überlegt reagieren nicht aus dem Bauch

So zeigt sich in der ersten Krise schon schnell
Was bleibt von der Euphorie im lauten Gebell
Mit dem sich die Liebenden beglücken dann
Wie zuverlässig einer in der Not noch sein kann

Wer diese mit Macht um zu siegen missbraucht
Füchtet mehr um sich und die Liebe ist verraucht
Gut wer dies nüchtern wieder bemerkt am Ende
Weil leichter wohl keiner den Abschied fände

Drum prüfe sich im Streit wer sich auf Dauer
Binden will wie jemand ist zeigt sich sauer
Noch am klarsten und so rettet uns die Not
Mit Vernunft geläutert nach der Liebe Tod

Sogar gereimt wohl eher etwas gebogen
Lässt die Vernunft erkennen was verlogen
Philosophie wie Liebe achten die Freiheit
Alles andere spielt nur mit seiner Eitelkeit

Wir können Gefühle wohl nicht durchdenken
Doch entscheiden wir wie sehr sie uns lenken
Wer dabei vorher in Ruhe nachzudenken wagt
Ist auch in größter Aufregung weniger verzagt

Das wird uns wohl nie immer gut gelingen
Wer aber wollte die Liebe schon erzwingen
Doch hilft der Vorsatz dabei höflich zu bleiben
Wenn die Gefühle uns zum äußersten treiben
jens tuengerthal 21.9.2016

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen