Mittwoch, 24. August 2016

Kulturgeschichten 0332

Teilungspakt

Dreimal wurde Polen schon geteilt als
Der Hitler-Stalin-Pakt am 24. August 1939
Von Molotow und Ribbentrop unterzeichnet
Das vierte mal insgeheim wieder beschloss

In Zeiten in denen Russland voller Sehnsucht
Nach einstiger sowjetischer Größe sich etwa
Die Krim wieder aneignet die einst noch ihre
Katharina die Große eroberte wieder aktuell

Mit schlechter Erfahrung genug fürchten die
Balten um ihre Freiheit auch wenn es keine
Anzeichen solcher Absichten gibt als noch
Ein wenig Muskelspiel an den Grenzen

Besonders Polen wurde darum mehr als
Vorsichtig unterstützte sogleich noch die
Putschende Opposition gegen den Kreml
In der Ukraine mit absehbarem Ende

Ob darum Russland der Aggressor ist
Ein untreuer Bündnispartner oder nur
Mit genug schlechter Erfahrung eben
Misstrauisch ist bleibt hier die Frage

Hier hilft der Blick in die Geschichte
Zum Verständnis der Moskauer Haltung
Die Kontinuitäten zeigt auf beiden Seiten
Vom Zarenreich über die UDSSR bis Putin

Der Hitler-Stalin-Pakt zeigt dabei deutlich
Wie stark noch das Bedürfnis nach einer
Diplomatischen Sicherheit für Frieden bei
Insgeheim imperialem Streben zugleich war

Offiziell als  Nichtangriffpakt besiegelt war
Es die garantierte Neutralität bei einer noch
Militärischen Auseinandersetzung mit Polen
Oder den Westmächten die gleiches suchten

Zuvor hatten Frankreich und England versucht
Mit Stalin ein Bündnis gegen Hitler zu schließen
Der nach dem Bruch des Münchner Abkommens
Wie dem Einmarsch nach Böhmen ihr Gegner war

Dies war an verschiedenen Interessenlagen doch
Noch gescheitert was aus der totalitären Nähe im
Wesen zwischen Stalinismus und Nationalsozialismus
Leicht verständlich ist im Pakt noch deutlicher wurde

Das geheime Zusatzprotokoll sah für den Fall einer
Territorial-politischen Umgestaltung der Regionen
Vor dass die Sowjetunion im Ersten Weltkrieg verlorene
Gebiete des einst Zarenreiches zurückgewinnen sollte

Damit  wären Finnland Estland Lettland und Ostpolen
Der sowjetischen Interessensphäre während Litauen
Wie Westpolen der deutschen zugefallen in Polen noch
Sollten Narew San und Weichsel die Gebiete abgrenzen

Zusätzlich gab es darin noch ein Wirtschaftsabkommen
Wonach die Sowjetunion neben Nahrungsmitteln noch
Rohstoffe wie Öl und Erze lieferte während Deutschland
Industrielle Erzeugnisse und Steinkohle zu bieten hatte

Während Russland seinen Verpflichtungen bis zum dann
Kriegsausbruch genau und sehr kulant nachkam war das
Deutsche Reich mehrfach in Verzug gekommen zusätzlich
Gab es nach der Aufteilung Polens noch einen Vertrag

Dieser deutsch-sowjetische Grenz- und Freundschaftsvertrag
Schlug nun Litauen der UDSSR zu und regelte die dann
Überführung der Minderheiten in den eigenen Machtbereich
Setzte die wirtschaftliche Zusammenarbeit noch weiter fort

Der Vertrag hielt Deutschland damit den Rücken frei
Für den Krieg im Westen und sicherte die Versorgung
Trotz der Boykotte der Westalliierten mit allen damals
Kriegswichtigen Waren und der Grundversorgung

So gab Stalin Hitler die Möglichkeit des Überfalls auf
Polen indem er ihm den Rücken frei hielt wie die
Versorgung sicherte bis Hitler meinte nun auch noch
Russland überfallen zu müssen als GröFaZ scheiterte

Die von Russland dominierte Sowjetunion war also
Vertragstreu während das Deutsche Reich weder
Während des Vertrages zuverlässig war noch sich
Mit dem Angriff auf Russland vertragsstreu verhielt

Sie wollte andererseits bestimmte Bereiche auf
Imperiale Art kontrollieren die sie offiziell lange
Verheimlichte und erst nach Gorbatschow so
Veröffentlichte wie es den Tatsachen entsprach

Unter Putin ging wieder die Tendenz dahin das
Von Jelzin veröffentlichte Anerkenntnis auch
Teilweise zu relativieren bei gleichzeitiger doch
Formaler Entschuldigung gegenüber Polen

Andererseits verhielt sich Putin vertragstreu
Soweit es Vereinbarungen betraf wie etwa
Die Lieferung von Erdgas bei dem Länder
Wie die Ukraine etwa nicht mal bezahlten

Es wäre illusorisch zu glauben es ginge
In Russland so demokratisch zu wie etwa
In Europa doch ist es noch besser sich
Auf Verträge verlasssen zu können als nicht

Wer aus der Geschichte lernen wollte sieht
Russland ist ein relativ zuverlässiger Partner
Der zwar imperiale Interessen verfolgt doch
Durch Verträge sicher einzubinden noch wäre

Eine Politik der Drohung und Provokation wird
Dagegen Russland gegenüber so wenig Erfolg
Haben wie gegenüber der Sowjetunion auf die
Bis zu Hitlers wahnsinnigen Angriff Verlaß war

Dass Russland für Polen wie Balten auch nach
Der Relativierung des Hitler-Stalin-Paktes ein
Gefährlicher Nachbar scheint ist verständlich
Doch auch hier helfen auf Dauer nur Verträge

Es muss nicht alles wohl gefallen was Putin tut
So wenig wie bei den USA die beide immer auch
Imperiale Interessen verfolgen zwischen denen
Europa schnell nur noch zerrieben noch würde

Doch ist zu wissen wer Verträge hält wenn es
Drauf ankommt besser in Frieden einzubinden
Als im Konflikt dies ein sicherer Gegner wäre so
Ist auf Russland mehr Verlass als auf viele

Dabei nicht verkennen sie handeln immer noch
Imperial wie im Zarenreich wenn sie es können
Halten Gewalt des Stärkeren für angemessen
Ermöglicht den Umgang unter fairen Partnern
jens tuengerthal 22.8.2016

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